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Nach dem Winter: Frühjahrscheck der Immobilie

Frühling Haus checken

Inhalt:

Der Winter hat große Teile Deutschlands in diesem Jahr fest im Griff gehabt. Witterungsbedingt verursachten Schnee und Kälte viele kleine wie große Schäden an der Bausubstanz. Der Frühjahrscheck der Immobilie ist nach dem Winter essenziell, für Eigentümer und gerade für Vermieter. Mit dieser Checkliste überprüfen Immobilieneigentümer detailliert und beugen Instandhaltungsrückständen vor.

Frühling Haus checken
Frühlingscheck bei der Immobilie

Schnee, Eis und Sturm haben im Winter 2020/2021 viele Schäden an den Immobilien in Deutschland hinterlassen. Zwar liegen noch keine Zahlen der Versicherungswirtschaft zu den Elementarschäden dieses Winters vor. Aber die Leistungen dürften weitaus höher ausfallen als die Jahre zuvor, war der Winter doch für einige Wochen arktisch kalt.

Umso mehr sollten Immobilieneigentümer die gemäßigten Tage dazu nutzen einen ersten Blick auf die Immobilie zu wagen. Nur so können auch kleinere witterungsbedingte Schäden entdeckt und behoben werden. Die nachfolgende Checkliste schützt vor unangenehm hohen Reparaturkosten ebenso wie vor möglichen Mietminderungen der Mieter, wenn die Bausubstanz zu stark gelitten hat.

Der Frühjahrscheck nach dem Winter ist komplex

Eine Immobilie besteht nicht nur aus dem Haus selbst, sondern auch aus den umliegenden Grundstücken und eventuellen Anbauten wie Schippen, Garagen & Co. Gerade beim Grundstückscheck sollten Immobilieneigentümer auf morsche Äste ebenso achten wie auf durch Sturm geneigte Bäume. Letztlich unterliegt jeder Eigentümer einer Gefährdungshaftung gemäß § 836 BGB.

Eine Gefahr kann aber auch vom Haus und geschädigter Bausubstanz herrühren. Durch Sturm gelöste Dachziegel oder Regenrinnen, wie auch Schornsteine und Antennen stellen eine Gefahr für die Eigentümer, mögliche Mieter und Dritte dar.

In der Vorbereitung zum Frühjahrscheck sollten alle Ecken des Grundstücks und deren Baumbestand ebenso begutachtet werden wie das Haus und deren An- und Zubauten.

Ferner besteht auch jedes Haus aus mehreren Bauteilen. Das Dach und dessen Eindeckung mit allen Regenrinnen und Abflussrohren ist ebenso wichtig wie eine Begutachtung des Kellers und der Heizanlage. Aber auch die Fassade und deren Öffnungen (Türen, Fenster) von außen wie eine Prüfung von Innen sind wichtig.

Gute Vorplanung beim Frühjahrscheck

Die Begehung sollte stets bei gutem Wetter im Hellen erfolgen. Und auch wenn man als Eigentümer meint man könne alle Schäden fachgerecht erkennen macht die Begleitung durch einen Allround-Handwerker überaus Sinn.
Die Mitnahme eines Notizzettels inklusive Stift, eines Fotoapparats / Handys und eines Fernglases kann dabei helfen.

Die Erstellung eines Begehungsplans und einer sinnvollen Reihenfolge der zu begutachtenden Gebäude- und Grundstückteile minimiert ein Übersehen möglicher Schädigungen. Auf nachfolgende Bestandteile ist zu achten.

Winterschäden auf dem Grundstück entdecken

  • Das Grundstück allumfassend begehen. Dabei auf mögliche Schädigungen des Baumbestands achten.
  • Alle Gehwege des Grundstücks, also Gehwegplatten und Abgrenzungen wie Zäune überprüfen
  • Zusätzliche An- und Zubauten von außen und von Innen auf Schäden prüfen (Risse der Fassade, Dacheindeckung, Regenrinnen, Leuchtkörper etc.)
    Prüfung eventueller Wasserbrunnen und deren Pumpen
  • Prüfung der Wasserzuleitungen auf dem Grundstück

Winterschäden an der Immobilie entdecken

  • Dabei wird sowohl von außen als auch von innen eine Prüfung der Bausubstanz durchgeführt.
  • Beim Dach auf lose Ziegel oder Risse in der Dachpappe achten
  • Anbauten wie Schornsteine, Antennen und Regenrinnen auf Festigkeit und Schäden überprüfen
  • Im Dachstuhl von Innen auf mögliche Nässe der Balken und Wände achten
    Dachluken und – Fenster auf Funktionalität und Dichtigkeit überprüfen
  • Regenrohre und -Rinnen gelichzeitig reinigen und von Schmutz (Blätter, Äste etc.) befreien
  • Funktion der Blitzschutzanlage prüfen
  • Ggf. Solarpanels von Schmutz befreien
  • Wichtig: Die Überprüfung des Daches sollte stets ein Dachdecker im Beisein des Eigentümers übernehmen. Schlecht zugängige Bereiche im Außenbereich bergen Gefahren.
  • Den Keller komplett abgehen und auf mögliche Wassereinflüsse wie auch auf Aussalzungen achten.
  • Kellerfenster auf Funktionalität prüfen und Kellerluken reinigen.
  • Innenliegende Rohre auf Dichtigkeit hin begutachten
  • Heizanlage ggf. durch einen Sanitärfachbetrieb prüfen lassen und auf Sommerbetrieb umstellen

Die Fassade beim Wintercheck von außen und innen begutachten

  • Die Fassade äußerlich nach Rissen und Abplatzungen genau begutachten. Ggf. mit einem Fernrohr alle Bereiche der Fassade abgehen.
  • Auf die Gebäudeöffnungen (Fenster und Türen) und deren Rahmenkonstruktion achten
  • Funktionalität aller äußeren Lichtquellen sicherstellen
  • Sind alle Dehnungsfugen noch elastisch
  • Rollläden auf Funktion prüfen
  • Wichtig: Selbst kleine durch Frost entstandene Risse können schnell zu großen Schädigungen führen. Eintretendes Regenwasser kann Algenwachstum begünstigen und ggf. durch leichten Frost im Frühjahr zu nachhaltigen Schäden der Bausubstanz avancieren.

Innenräume beim Wintercheck nicht vergessen

  • Hausflure und Hauseingänge von Innen auf Feuchtigkeit hin prüfen
  • Funktionalität der Fenster und Eingangstüren prüfen
  • Funktionalität aller Lichtquellen im Innenbereich sicherstellen
  • Vermieter sollten eine Notiz am schwarzen Brett aufhängen und so die
  • Mieterschaft bitten die Innenräume selbst zu überprüfen und eventuelle Schäden zu melden.

Frühjahrscheck der Immobilie nachhaltig und detailliert vollziehen

Neben dem geplanten „Ablaufen“ der einzelnen Bestandteile der Immobilie ist auch eine detaillierte Schadenaufnahme wichtig. Nur so vergisst man nichts und kann die Reparatur zeitnah planen. Fotos vom Haus und dessen Schäden helfen bei der Planung der Instandsetzung.

Tipp: Sollten Elemetarschäden erst beim Frühjahrscheck auffallen ist eine detaillierte und gute Schadenaufnahme wichtig, um der Wohngebäudeversicherung auch im Nachgang den Schaden melden zu können. Letztlich können Vermieter, aber auch Immobilieneigentümer mit diesen Versicherungen Schäden minimieren. Man ist aber auch als Versicherungsnehmer verpflichtet einen Schaden unverzüglich zu melden, damit der Schaden nicht größer wird.

Foto(c) cocoparisienne/pixabay.com

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