HausverwalterScout

Instandhaltung einer Immobilie – komplex und notwendig – Teil V

Instandhaltung Immobilie

Inhalt:

Wenn bei einer Immobilie Schäden auftreten, wollen Vermieter diese schnellstmöglich aus der Welt schaffen. Allerdings ist die Instandhaltung einer Immobilie komplex und notwendig zugleich. Deswegen ist blinder Aktionismus schädlich und verteuert eine Sanierung in der Regel deutlich.

Um dies zu vermeiden, sollten Eigentümer bei akuten Problemen besonnen agieren und genau abwägen. Auf diese Weise lassen sich Instandhaltungen effizient und günstig umsetzen, sodass das jeweilige Gebäude einsatzfähig bleibt und seinen Wert behält.

Instandhaltung Immobilie
Instandhaltung Immobilie | Foto:(c) Life-Of-Pix/pixabay.com

Im vierten Teil dieses Ratgebers wurde die Wichtigkeit von regelmäßigen Besichtigungen seitens der Vermieter betont. Außerdem wurde empfohlen, den „größten Brocken“ bei den Instandhaltungen zu bestimmen und typische Fehler bei Instandsetzungen zu vermeiden.

Dieser letzte Teil beschäftigt sich nun mit den Gefahren, die sich aus einem blinden Aktionismus ergeben. Außerdem wird erläutert, wie Eigentümer und Vermieter bei akuten Problemen besonnen agieren und hierdurch eine Eskalation beziehungsweise hohe Kosten vermeiden. Nicht zuletzt werden konkrete Wege benannt, über die sich kostspielige Instandhaltungen verhindern lassen.

Die Gefahr von blindem Aktionismus

Blinder Aktionismus ist in der Immobilienwelt meist schädlich und führt dazu, dass hohe Kosten entstehen oder unnötige Maßnahmen ergriffen werden. Dieses Phänomen tritt vermehrt dann auf, wenn in Wohnungseigentümergemeinschaften junge Verwandte das Stimmrecht für ältere Familienmitglieder ausüben. Diese sind dann häufig daran interessiert, dass noch anstehende Maßnahmen ergriffen werden, bevor sie das Erbe antreten. Ansonsten müssten sie für die gewaltigen Kosten selbst aufkommen. Deswegen zeigen sie einem blinden Aktionismus und fordern alle erdenklichen Maßnahmen ein, auch wenn diese wenig sinnvoll oder nicht erforderlich sind.

Das hat zur Folge, dass eine große Unruhe in einer Eigentümergemeinschaft entsteht. Viele machen sich auf einmal Sorgen, obwohl es hierfür keinen objektiven Grund gibt. Verschiedene Parteien fordern Angebote von Handwerkern ein, die teure Maßnahmen empfehlen und für ihre Leistungen bereits Geld fordern. Entsprechend steigen die Kosten für die gewünschten Verfahren massiv an. Hierdurch ist die Gefahr groß, dass Aufgaben doppelt erledigt oder Maßnahmen durchgeführt werden, die absolut sinnfrei sind.

Hinweis: Grundsätzlich ist es kein Problem, sich in einer Wohneigentümergemeinschaft von einem Verwandten oder Freund vertreten zu lassen. Eigentümer sollten jedoch darauf achten, dass die Interessenvertretung tatsächlich die Wünsche der Eigentümer respektiert und durchsetzt. Gerade direkte Erben neigen tendenziell zu blindem Aktionismus. Deswegen sollte die Auswahl des Vertreters sorgfältig erfolgen.

Bei akuten Problemen besonnen agieren

Bei akuten Problemen ist es dringend angeraten, besonnen zu agieren und sich ausschließlich auf objektive Fakten zu verlassen. Werden beispielsweise plötzlich von Schimmelbefall im Keller die Rede ist, von dem bisher niemand etwas wusste, bringt Panik überhaupt nichts. Ansonsten werden schnell teure Angebote von Firmen eingeholt und Maßnahmen ergriffen, die für die Behebung des eigentlichen Problems nicht notwendig sind.

In einigen Fällen kommt es zum Beispiel vor, dass ein vorhandener Schimmelpilz bereits abgestorben ist und keine größeren Probleme verursachen kann. Entsprechend können solche Probleme relativ günstig aus der Welt geschafft werden.

Das bedeutet jedoch nicht, vorhanden Probleme schleifen zu lassen und eine Immobilie zu vernachlässigen. Wenn Probleme auftreten, müssen diese selbstverständlich angegangen und geeignete Lösungen gefunden werden. Eine solche Lösung besteht jedoch nicht daran, hektisch irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen und Handwerker zu engagieren, die beliebige Instandsetzungstätigkeiten ausüben. Vielmehr bringt es etwas, sich mit anderen Eigentümern zusammenzusetzen und in einer ruhigen, objektiven Atmosphäre zu besprechen, welches Vorgehen am besten geeignet ist.

Tipp: Der Wert der Immobilien hat in den letzten Jahren zugenommen. Und doch können Instandhaltungsrückstände den Wert der Immobilie und damit die langfristigen Mieteinnahmen reduzieren. Wie es doch gelingt mit Modernisieren und sanieren den Wert zu steigern, verraten wir, zusammengefasst, hier.

So lassen sich kostspielige Instandhaltungen vermeiden

Um hohe Kosten bei Instandsetzungen zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Die Eigentümer sollten sich daher zusammensetzen und eine einheitliche Strategie entwickeln. Insellösungen bringen wenig, da sonst Aufgaben doppelt erledigt werden und höhere Kosten anfallen. Wenn jeder Eigentümer einen eigenen Handwerker bestellt, der ein bestimmtes Problem einschätzen soll, kommen viele verschiedene Meinungen zusammen und es entstehen hohe Kosten. Ein Handwerker, auf den sich alle Eigentümer einigen können, ist hierbei deutlich besser.

Prinzipiell ist es möglich, dass sich Eigentümer eigenständig um die Verwaltung einer Immobilie kümmern. Allerdings ist es dann erforderlich, dass sie über die nötige Expertise und Erfahrung verfügen, und dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht zu werden. Viele Gemeinschaften setzen deswegen auf eine externe Hausverwaltung. Diese tendiert nicht dazu, blinden Aktionismus zu zeigen oder eine Immobilie zu vernachlässigen. Außerdem nehmen sie in Ausnahmesituationen eine objektive Position ein und helfen dabei, einen neutralen Blick auf eine Situation zu werfen. Zwar entstehen durch eine solche Hausverwaltung zunächst einmal Kosten, dafür sparen sie durch ihre effiziente und zielführende Arbeit eine Menge Geld ein.

Sowohl die Eigentümer als auch die Verwalter müssen eine gemeinsame Strategie verfolgen. So ist zu entscheiden, ob lediglich notwendige Reparaturen durchgeführt werden, um einen Mindeststandard zu erhalten, oder ob eine Wertsteigerung angestrebt wird. Die erste Strategie führt dazu, dass Reparaturmaßnahmen möglichst wenig kosten. Das zweite Verfahren ist ein wenig teurer, sorgt aber für einen Werterhalt oder sogar Wertausbau. Fest steht allerdings, dass unnötig hohe Kosten entstehen, wenn mehrere Strategien parallel gefahren werden und eine sinnvolle Absprache fehlt.

Foto:(c) Life-Of-Pix/pixabay.com

Artikel finden
Suche

Alle Infos:

Sie suchen, wir finden!

Kostenlos und unverbindlich
Finden Sie eine passende Hausverwaltung in Ihrer Nähe!
Das könnte Sie auch interessieren ...
KI ergänzt und erweitert die Methoden in der Immobilienwirtschaft
KI in der Immobilienbranche

Künstliche Intelligenz (KI) disruptiert gerade viele unserer Lebens- und Arbeitsbereiche. Sie schreibt Texte, erstellt Bilder, verfasst Code und vieles mehr. Auch die Immobilienbranche ist vor

Weiterlesen »