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Auswahl bei Fenstern in Mietwohnungen – Teil I

Welches Fenster ist das richtige

Inhalt:

Fenster dienen dem Luftaustausch, der Einbruchs-, Schall- und Wärmedämmung, dem Lichteinlass sowie dem Ausblick nach draußen, soweit klar. Doch welche Materialien sind sinnvoll, welche Fensterscheibenart und wann lohnt sich ein Austausch? Die Auswahlkriterien bei Fenstern in Mietwohnungen sind essentiell und wir verraten, worauf Vermieter achten sollten. Darüber hinaus geben wir diesbezüglich Hinweise zu allen Rechten und Pflichten.

Als Fenster bezeichnet man den Verschluss einer Gebäudeöffnung, meist mit einem Rahmen und einer innenliegenden Glasscheibe. Doch die Anforderungen an Fenster in Gebäuden, gerade in Mietwohnungen, sind heutzutage andere, viel essentiellere, als vor 100 Jahren. Welche Materialunterschiede gibt es beim Rahmen und bei den Scheiben, was sind Schall- und Einbruchsschutzklassen und welche Rechte und Pflichten haben Mieter wie Vermieter, wenn die Fenster nur ungenügend ihrer Aufgabe nachkommen? Wir bringen Licht ins Dunkel.

Auswahlkriterien bei Fenstern in Mietwohnungen

Viele Immobilieneigentümer schenken den Fenstern wenig Beachtung, zu Unrecht. Denn gerade Fenster sind für die Erhaltung der Bausubstanz ebenso wichtig, wie in den Bereichen Schallschutz, Wärmedämmung und Einbruchssicherheit. Demzufolge ist die Wahl des richtigen Materials zu treffen.

Holzfenster fanden sich bis vor 50 Jahren fast überall in den Miets- und Einfamilienhäusern und wurden erst nach und nach durch andere Werkstoffe ersetzt. Die Vorteile sind eine gute Wärmeisolierung und sie lassen sich gut entsorgen, also umweltfreundlich. Darüber hinaus bieten sie ein behagliches Gefühl und entsprechend gutes Wohnklima. Der Nachteil liegt in der Pflegeintensivität. Sie müssen regelmäßig geölt, beziehungsweise gestrichen werden und sind gegen Witterung anfälliger.

Aluminiumfenster kommen bei großen Fensterflächen zum Einsatz, da der Werkstoff gut formbar und doch robust ist. In Sachen Einbruchsschutz eine gute Wahl, da stabil und vor allem sehr langlebig und die Witterung kann Aluminium nur wenig zusetzen. Pflegeintensiv ist dieses Metall gar nicht, aber die Nachteile wiegen ebenso schwer. Aluminiumfenster sind kostenintensiv, wahrlich nicht umweltfreundlich in Herstellung und Wiederverwertung und können, wenn nicht ausreichend gelüftet wird, schwitzen.

Kunststofffenster überzeugen mit guter Schall- und Wärmeisolation sowie wenig Pflege und Wartung bei großer Langlebigkeit. Kunststoff ist sehr formstabil und unempfindlich gegenüber jedweder Witterung, sowie menschgemachten Umwelteinflüssen. Es kann vollständig recycelt werden und ist in der Anschaffung sehr günstig und somit ist das Kunststofffenster wohl die gängigste Alternative bei Fenstern in Mietwohnungen.

Stahlfenster werden nur selten verbaut, obwohl sie sehr schmal und doch stabil sind. Doch bei der Schall- und Wärmedämmung schneidet dieses Material schlecht ab und ist teuer. Dennoch wird Stahl im Materialmix mit Holz und Kunststoff als Verstärkung verbaut, gerade im Bereich der Einbruchsdämmung.

Schallschutz definiert sich nach Schallschutzklassen

Wenn es um den Glaseinsatz beim Fenster geht, stellt sich immer die Frage nach dem Schallschutz, beziehungsweise Materialverwendungen, die den Straßenlärm dort lassen, wo er hingehört. Die Regel besagt, dass dickeres Glas mehr Schall absorbiert. Dabei gibt es sechs Schallschutzklassen, für die man sich, je nach Bedarf, entscheiden kann. Zwei Faktoren sind bei der Schallschutzklasse berücksichtigt: die Menge an Kraftfahrzeugen, die die Straße passieren und der Abstand zwischen dem Haus und der Straße. Als Beispiel werden Fenster mit einer Schallschutzklasse II für Wohnhäuser empfohlen, in denen zwischen 10 und 50 KFZ pro Stunde entlangfahren und der Abstand zwischen Haus und Straßen zwischen 26 und 35 Metern liegt. Die Schallschutzklasse II schützt dabei bis zu 32 dB (Dezibel). Schallschutzklasse IV schützt hingegen bis zu 43 dB und ist für Wohnstraßen geeignet in denen 1000 bis 3000 KFZ pro Stunde Lärm erzeugen und der Abstand zwischen Haus und Straßen 100 bis 300 Metern beträgt.

Kurzum: Je mehr Lärm in der Umgebung produziert wird, gerade in Großstädten, bei Flughäfen und Industrie, sollte auf die Schallschutzklasse geachtet werden. Immobilieneigentümer von Mehrfamilienhäusern sollten dabei die DIN 4109 stets im Blick haben.

Einbruchsschutz als Auswahlkriterium bei Fenstern in Mietwohnungen

Der Bedarf an Sicherheit wächst, gerade in den Metropolen. Daher sind Vermieter gut beraten, wenn sie dem Einbruchsschutz, gerade bei den Fenstern und in den unteren Etagen, Beachtung schenken. Dabei sind Fenster zum uneinsehbaren Hof selbst in der zweiten Etage dem Einbruchsrisiko ausgesetzt und hier in Einbruchsschutz zu investieren steigert die Vermietbarkeit. Dabei werden drehhemmende Fenstergriffe verbaut sowie ein Aufbohrschutz. Die Verwendung von speziellem Verbundsicherheitsglas und gehärteten Pilzkopfzapfen erweitern die Möglichkeiten. Auch ein Nachrüsten ist zu empfehlen.

Wärmedämmung spart Heizkosten

Nicht nur die Materialverwendung des Rahmens ist wichtig, um eine ideale Wärmedämmung zu erhalten. Auch spezielle Isolierglaseinsätze, sprich ISO-Fenster, halten die Wärme in den Räumen. Dabei werden Glasscheiben mit unterschiedlichen Beschichtungen zu einer Mehrfachverglasung verbaut. Ob Zweifach- oder Dreifachisolierverglasung, das Prinzip ist die Sonnenstrahlen teilweise durchzulassen, dabei aber Kälte draußen und Wärme drinnen zu halten. Generell werden ISO-Fenster mit allen Rahmenmaterialien und auch Schallschutz kombiniert im Fachhandel angeboten.

Es gibt aber auch die Möglichkeit die alten Fenster nicht auszuwechseln und mithilfe einer speziellen Folie die Wärmedämmung zu verbessern. Diese Folie ist mit einem Edelmetall beschichtet, im Verhältnis preiswert und wird innenseitig auf der Fensterfläche aufgebracht.

Das Thema Lüftung in den Mietwohnungen ist stets präsent, geht es doch darum die Luftzufuhr auch bei geschlossenen Fenstern irgendwie zu gewährleisten. Wie das geht und welche Rechte und Pflichten sich für Mieter und Vermieter aus den Auswahlkriterien für Fenster in Mietwohnungen ergeben, verraten wir im zweiten Teil.

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