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Angebotsmieten der letzten 10 Jahre der 14 größten Metropolen

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Das Immobilienportal immowelt.de analysierte die 14 größten Metropolen und Städte Deutschlands in Bezug zu den Angebotsmieten. In Berlin stiegen die Mieten in den letzten 10 Jahren um satte 104 Prozent und dennoch liegt die Hauptstadt im Mittelfeld der Durchschnittsmieten. Unangefochten ist München mit einer Miete von 18,60 Euro Spitzenreiter.

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Entwicklung Mieten in Städten | Foto: (c) designerpoint/pixabay.com

Seit 2009, so das Immobilienportal immowelt.de, stiegen die Angebotsmieten teils rasant an. In Berlin, wo Mieter im Durchschnitt 104 Prozent mehr für die Miete berappen müssen, hegt sich intensiver Wiederstand. Enteignungen, Mietendeckel und Mietpreisbremse sollen, politisch gewollt, diesen Trend aufhalten.

Doch die Analyse der 14 größten Städte über 500.000 Einwohnern verdeutlicht, dass gerade in den Metropolen das Wohnen nicht mit den Haushaltseinkommen steigt. Letztlich ist keine Stadt dabei, die nicht wenigsten 23 Prozent Steigerung verzeichnet.

Angebotsmieten steigen in Berlin rasant

Ein genauer Blick auf zwei Großstädte verdeutlicht das Problem. Zum einen Berlin. Die Hauptstadt wächst wie keine andere Metropole in Europa und jährlich ziehen bis zu 50.000 Menschen in die angesagte und wirtschaftlich aufstrebende Stadt an Spree und Havel.

Nach der Analyse des Onlineportals steigen die Mieten seit 2009 um durchschnittlich 104 Prozent auf aktuell 11,60 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleichszeitraum des ersten Halbjahres 2009 waren es noch 5,70 Euro. Für diesen Betrag ist in allen 14 Großstädten keine Wohnung mehr zu finden.

Dabei scheint das Berliner Mietproblem hausgemacht zu sein. In den letzten 10 Jahren trennte sich der Berliner Senat von unzähligen Mietobjekten der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften. Und dieser Ausverkauf rächt sich nun.

Zum anderen entwickelt sich die Hauptstadt, je nach Bezirk, sehr unterschiedlich. Zuzügler entdecken alte Arbeiterbezirke, wie den Wedding, der eine Steigerung von 140 Prozent der Mieten verzeichnete. Von hippen Bezirken wie Mitte-Kreuzberg oder Friedrichshain ganz zu schweigen.

Das fatale ist, das das verfügbare Einkommen der Berliner seit 2010 nur um 13,9 Prozent stieg, im gesamten Bundesgebiet waren es 16,3 Prozent. Bei den Verbraucherpreisen mussten die Haushalte 10 Prozent Steigerung seit 2010 hinnehmen. Der Bundesdurchschnitt lag bei 9,3 Prozent, so das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg.

Dabei wird viel gebaut, doch zu wenig in den bezahlbaren Wohnraum investiert. Gerade Eigentumswohnungen, getrieben von Investmentbanken, auf neu geschaffenen Brachen, wie zum Beispiel das Quartier Heidestraße am Hauptbahnhof. Von den geplanten 860 Wohnungen sind nur ein Viertel öffentlich gefördert.

München ist und bleibt Spritzenreiter bei den Angebotsmieten

Eine anderes Bild zeigt sich in München. In keiner deutschen Großstadt muss man mehr bezahlen, als dort, mithin 18,60 Euro pro Quadratmeter. Immerhin waren es im Jahr 2009 nur 11,50 Euro. Doch unter dieser Steigerung von 62 Prozent in den letzten 10 Jahren ächzen Haushalte aus der Mittelschicht ebenso wie Studenten.

Dabei lohnt ein genauer Blick auf die jeweiligen Postleitzahlengebiete der bayrischen Hauptstadt und die Frage, wieviel Prozent des Einkommens jeweils auf die Miete entfallen.

Laut einer nicht repräsentativen Umfrage der Süddeutschen Zeitung wurden die Daten von 12.000 Münchenern ausgewertet. In Ramersdorf-Perlach lag die Mietbelastung bei satten 33 Prozent, mithin Höchstwert in München bei einem Haushaltseinkommen von (nur) 3.100 Euro im Monat.

In der Top-Lage Schwabing lag die Mietbelastung nur bei 30 Prozent, obwohl die Mieten mit 17 Euro pro Quadratmeter, so die Umfrage, am höchsten sind. Die Ursache liegt im Haushaltseinkommen, dass mit 4.000 Euro pro Monat immerhin 900 Euro höher ist, als in Ramersdorf-Perlach.

Argumente für Gentrifizierung in Großstädten

Mieten im Allgemeinen, die über 30 Prozent des verfügbaren Einkommens liegen, sind als kritisch zu bezeichnen. Im Kern geht es darum, die Haushaltseinkommen, die Verbraucherpreise für Energie und Lebenshaltung ins Verhältnis zur Mietbelastung zu bringen.

Allein der Tatbestand, dass gerade in Großstädten mehr Geld für Gas und Strom ausgegeben werden muss, führt letztlich zu hohen finanziellen Belastungen, die am Ende in Umzügen enden, hinein in die Umlandregionen, die ihrerseits steigende Angebotsmieten verzeichnen.

Doch gerade da rächt sich die stagnierende Neubautätigkeit, gerade in den Metropolen. Wenn innerstädtische Lagen für die regionalen Haushaltseinkommen nicht ausreichen, droht Gentrifizierung und einige Städte wie Berlin schufen Milieuschutzgebiete, um dem Trend entgegen zu wirken.

Doch allein das ist kein Allheilmittel. Bei steigenden Baukosten bleibt Investoren wenig Spielraum, um niedrige Mieten anbieten zu können. Ergo sind die Landespolitik und der Bund gefragt in Zusammenarbeit Baugebiete auszuweisen auf denen vornehmlich geförderter Wohnungsbau entsteht. Am Ende eben alles eine Frage des Geldes. Denn solch komplexe gesellschaftliche Herausforderungen brauchen keine Verbote gegen Vermieter, sondern sozialverträgliche Investitionen von oben, Stichwort sozialer Wohnungsbau.

Foto: (c) designerpoint/pixabay.com

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